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ŠUMARSKI LIST 1-2/1964 str. 23     <-- 23 -->        PDF

Die Bäume der biologischen Klassen IV und IV/V haben dagegen sehr schwache
Kronen aber gesunde Wurzeln. Daher versorgen sie sich mit Wasser relativ gut,
transpirieren aber wenig, so dass dabei der Turgor gross und die Saugkraft klein ist.


Die gefällten starken Bäume haben nun grosse viel transpirierende Kronen,
aber die Wasserzufur besteht bei ihnen nicht mehr. Die Bäume vertrocknen allmählich,
der Turgor nimmt immer mehr ab, und die Saugkraft wächst bis zu einem
Maximum, solange das Gewebe noch lebt.


II. Biologische Untersuchungen über Hylesinus fraxini. Die Ergebnisse dieser
Untersuchungen werden an einer anderen Stelle veröffentlich werden. In dieser
Abhandlung werden nur jene Angaben über den Entwicklungsverlauf von H. fraxini
in 1962. angeführt, die zur Kontrolle bziw. Komparation der unter III beschriebenen
Untersuchungen gedient haben.
III. Die künstliche Infektion der stehenden Eschenbäume durch H. fraxini und
gleichzeitige S-Messungen der infizierten Bäume.
Die Iinfizierung wurde Mitte April zu Beginn des Schwärmens H. fraxini vorgenommen.
An die Stämme der Eschen verschiedener biologischer Klassen wurden
kleine Drahtkäfige befestigt, in denen Weibchen und Männchen H. fraxini eingelegt
wurden (ähnliches Verfahren wie bei Kraemer). Die Infektionen sind an allen
Bäumen misslungen, obwohl die Käfer in den Käfigen bis zur Endkontrolle Mitte
Juli gelebt hatten. In der Kontrollzucht haben sich in derselben Zeit schon die
Jungkäfer entwickelt.


Auf Grund aller hier beschriebenen Untersuchungen kommt der Autor zu folgenden
Beschlüssen:
1) Die Saugkraft (S) in der Kamfoialschicht des Stammes der Eschenbäume ist
ein guter Indikator der Hydratur und damit des Gesundheitszustandes der Eschen.


2) Starke Bäume mit gut entwickelten Kronen der biol. Klasse I (»gesunde
Bäume«) weisen eine grössere S als die unterdrückten und gipfeldürren Bäume auf.
In den starken, gesunden Eschen Beträgt 9 9—10 Atm, und in den Eschen der
biol. Klassen IV—IV/V 6—8 Atm.


3) In den gefällten, sonst starken, vorher gesunden Bäumen wächst S zuerst,
um etwa 40 Tage nach dem Fällen einen Wert von 12 Atm, und später noch mehr
(etwa 15 Atm) zu erreichen. Nach dem Absterben des Gewebes nimt sie jedoch ab.


4) Hylesinus fraxini ist nicht imstande in den Stämmen der stehenden Eschenbäume,
bei welchen S 6—10 Atm beträgt, die Nachkommenschaft zu entwickeln.


5) Hylesinus fraxini entwickelt sich meistens in den am Boden liegenden Bäumen.
Wenn es ihm gelingt auch in stehenden Bäumen entwickeln, so handelt sich dabei
um solche Bäume bei welchen die Wasserzufuhr in grossem Ausmass gestört ist oder
ganz aufgehört hat.


6) In dem beobachteten Massensterben der Eschen ist daher das Auftreten von
Hylesinus fraxini von einer untergeordneten Bedeutung.