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ŠUMARSKI LIST 11-12/1968 str. 25     <-- 25 -->        PDF

BEITRÄGE ZUR LÖSUNG VON PROBLEMEN DER ERHALTUNG
UND VERJÜNGUNG DER WEISSTANNE IM GEBIET VON GORSKI KOTAR


I. Historischer Umris anthropogener Einflüsse
Zusammenfassung


Als die weitverbreiteste Baumnadelart der jugoslawischen Wälder im nordvestlichen
Teil der Dinariden Kroatiens wird die Tanne immer mehr gefährdet:
im Laufe der letzten Jahrzehnte wird sie sehr wenig verjüngt und im Laufe der
letzten Jahre stirbt sie erheblich ab. Im Zusammenhang mit seinen anderen fachlichen
und wissenschaftlichen Abhandulngen ist der Autor bestrebt, in der vorliegenden
Vorstudie auf Grund der bistoriographischen Angaben und Aufnahmen
des Verlaufs des Mischungsverhältnisses jene anthropogenes Veranlassungen zu
entdecken, welche dazu beigetragen haben, dass di Tanne wahrscheinlich physiologisch
geschwächt ist und an Wiederstandsfähigkeit gegen die ungünstigen Einflüsse
der ökologischen und biotischen Faktoren eingebüsst hat.


Einst herrschte im gesamten Gebiet die Buche vor. Durch starke Hiebe der
Buche für das Brennholz und besonders für die Holzkohle und Pottasche (K?COs)


u.a.m. hat sich das Verhältnis sehr zugunsten der Tanne verbessert (s. in der Anlage
die Tabellen über das Mischungsverhältnis in */o der Tanne und Buche für
den Zeitabschnitt 1867—1930, über den Hiebsatz in ">/o des Laub- und Nadelholzes
für den Zeitabschnitt 1875—1938, und das Mischungsverhältnis in ´"/o der Tanne und
Buche nach den Durchmesser- (gewissermassen Alters-Stufen). Durch starke Nachkriegs-
Hiebe wurde der Kronenschluss sehr aufgelichtet.
Auf Grund dieser Angaben und Betrachtungen ist der Autor der Ansicht, dass
in den genannten Wäldern das biogeozönotische Gleichgewicht gestört worden
ist (wahrscheinlich wirkte dabei auch die Veränderung des Grossklimas mit). Ein
solcher Entwicklungsgang wirkte ungünstig auch auf die Verjüngung und Erhaltung
der sehr empfindlichen Tanne, auf das Eindringen und die Ausbreitung der
heliophileren, thermophileren und aggressiveren Buche sowie auf die Massenvermehrung
der Schadinsekten, besonders der Tannennadelmotte (Argyresthia fundella
F. R.). In den südlichen Gebirgen der Dinariden dagegen, wo die Tanne mehr
gehauen wurde und wo, verhältnismässig grössere Buchenvorräte vorhanden sind,
ist die Tanne relativ gut erhalten, und sie verjüngt sich nicht nur in den Hochwäldern,
sondern auch in den Ausschlagwäldern. Es mag angenommen werden,
dass im Laufe einer solchen Entwicklung das Gleichgewicht des biologisch-ökologischen
Komplexes, welchen der Mensch durch überhiebe zerstört hat, wiederhergestellt
wird.