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ŠUMARSKI LIST 7-10/1975 str. 24     <-- 24 -->        PDF

Im zweite n (letzten) Abschnitt behandelt der Autor die Problematik der
Trennung in der Forstwirtschaft »aller Renten zusammen« nach dem Kriterium der
natürlichen Bedingungen (die Renten I) und der künstlichen Bedingungen (die
Renten II) ihrer Entstehung.


In einer rationellen Forstwirtschaft, wo sich die Hiebe im Rahmen des Holzzuwachses
bewegen — gibt es keine Differential-Boden(Wald)-Renten der Fruchtbarkeit
I, und zwar deswegen, weil es beim Urwald weder eine »Erzeugung des Holzes
auf dem Stock« noch einen ökonomischen Holzzuwachs (per Hektar) gibt, noch
einen jährlichen Ertrag und keine diesbezüglichen Kosten. — Wo keine forstliche
Bewirtschaftung besteht und wo sich die Wälder nur zersetzen, d. h. exploitieren,
würde die Waldbenutzung einen »Extra-Gewinn der Fruchtbarkeit« realisieren,
wenn sie nicht dem Verwalter des Waldes das erwähnte Normativ und die Differential-
Boden(Wald)-Rente I abgeben müsste. Wenn die Waldbenutzung dem Verwalter
des Waldes nicht das angeführte Normativ sondern nur die Differential-
Boden(Wald)-Rente der Fruchtbarkeit I und die eventuelle absolute Bodenrente
bezahlt — so bedeutet dies, dass die Waldbenutzung die Notwendigkeit der Erhaltung
bzw. Reproduktion des Waldes nicht eingesteht und sich damit abfindet,
dass der Verwalter des Waldes — beim Mangel notwendiger Mittel — die Erneuerung
des Waldes den natürlichen Elementarkräften überlassen und sogar der Wald
seinem Verschwinden geopfert wird. Dies kommt keinesfalls in Betracht für die
Forstwirtschaft Jugoslawiens, aber es entspricht der Voraussetzung derjenigen
Autoren, die die Existenz der Notwendigkeit des kalkulativen induktiven Reproduktionswertes
des Holzes auf dem Stock negieren. — Wenn wir dagegen eine nachhaltige
jedoch konservative (schonende) Waldwirtschaft hauptsächlich vermittels
Bewachung und Verwaltung voraussetzen, d. h. ohne ausdrückliche zusätzliche Einlagen
in die biologische Reproduktion des Holzes (und daher im Rahmen des verhältnismässig
geringen Holzzuwachses /»Rentenwaldwirtschaft« — Kresslin/), oder
wenn wir davon ausgehen, dass die gegenwärtigen Forste nichts als ein »Naturgut«
(als Resultat von nur natürlichen Bedingungen) sind, würde die Differenz zwischen
der angeführten »allgemeinen induktiven Preise des Holzes auf dem Stock« und der
vorerwähnten Normative (der konkret berechneten induktiven Preise des Holzes
auf dem Stock) die Differential-Boden(Wald)-Renten der Fruchtbarkeit I represäntieren,
während diejenigen der Fruchtbarkeit II, als Resultate der Arbeit unter
künstlichen Bedingungen überhaupt nicht existieren würden.


Es ist möglich, die Differential-Boden(Wald)-Renten der Lage I unter der Voraussetzung
von nur natürlichen Bedingungen (ohne das Forstwegenetz) zu berechnen
als Differenz der Marktpreise und des berechneten »Erzeugungspreises« (enthaltend
als Kosten des Rohmaterials »den allgemeine induktiven Preis des Holzes
auf dem Stock«) der Forstbenutzung. Diese Renten sind aber im allgemeinen unbedeutsam
angesichts der Entfernung der Wälder, des Gewichtes und der unhändlichkeit
der forstlichen Rohholzsortimente sowie derer relativ nidriger Marktpreise.
Wegen der deduktiven Kalkulation der Differential-Boden(Wald)-Renten der Lage
(I und II) — d. h. von den Marktpreisen ausgehend — werden mit den letztgenannten
die eventuellen absoluten Bodenrenten unzertrennlich vereint. Die absoluten
Bodenrenten sind der Ausdruck des Eigentums am Boden als ein begrenztes Erwerbsmittel,
so dass man sie nicht von den Differential-Boden(Wald)-Renten der
Lage I trennen soll, da sie, wie die letztgenannten, nicht von den zusätzlichen Einlagen
des Arbeitskollektivs abhängen.


Wenn wir die biologische Reproduktion unter nur natürlichen Bedingungen
(ohne der ausdrücklichen zusätzlichen Einlagen) und die Forstbenutzung unter nur
natürlichen Bedingungen (ohne das Forstwegenetz) voraussetzen — dann können
wir von den Marktpreisen der Produkte der Forstbenutzung die bezüglichen Kosten
abziehen, d. h. den Erzeugungspreis dieser Produkte, welcher vermöge der Kosten
des Rohmaterials den vorerwähnten konkret berechneten Normativ enthält, so dass
wir auf diese Weise zusammen die Differential-Boden(Wald)-Renten I, u. zw. der
Fruchtbarkeit und der Lage, einschliesslich der eventuellen absoluten Bodenrente
erhalten. Wenn wir jedoch der Ansicht sind, dass allein der Urwald die nur natürlichen
Bedingungen besitzt, dann gibt es in derart erhaltenem Resultat keine Differential-
Boden(Wald)-Rente der Fruchtbarkeit I, sondern diejenigen der Fruchtbarkeit
II.